Mittlerer Landweg –
Am Gleisdreieck

RISE Gebietsentwicklung

Über dieses Projekt

Die Lawaetz-Stiftung hat ab April 2017 ihre Arbeit als Gebietsentwicklerin im Fördergebiet „Mittlerer Landweg / Am Gleisdreieck“ aufgenommen. Als intermediäre/r Partner/in setzen sie gemeinsam mit allen Akteuren im Fördergebiet die zukünftigen Aufgaben und Ziele, die im Rahmen der Integrierten Stadtteilentwicklung (RISE) und des Stadtumbaugebiet festgelegt sind um.

Förderinstrument(e)
Soziale Stadt / RISE – Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung, Hamburg Stadtumbau West

Laufzeit
Hauptförderphase: 2017 – 2023

    Gebietssteckbrief

    Lage, Größe, Anbindung

    Das Fördergebiet liegt im Südosten Hamburgs in den Vier- und Marschlanden im Bezirk Hamburg-Bergedorf und ist Teil des ländlich geprägten Landschafts- und Kulturraums Billwerder und hat eine Größe von rund 131 Hektar. Das Gebiet umfasst die neue Siedlung am Gleisdreieck, den gesamten Mittleren Landweg, den Luxweg sowie die umliegenden Kleingärten. Westlich grenzt das Gewerbegebiet Allermöhe an. Östlich befindet sich rund einem Kilometer entfernt der seit den 1990er Jahren entstandene Stadtteil Neuallermöhe. In der dreigeschossigen Neubausiedlung „Am Gleisdreieck“ leben seit Ende 2017 2.500 Neubewohner/innen aus verschiedenen Ländern mit Fluchterfahrung. Im restlichen Fördergebiet leben über 600 Menschen. Das Gebiet ist über die S-Bahnlinie S21 mit der Haltestelle „Mittlerer Landweg“ sehr gut an die Hamburger Innenstadt und das Zentrum von Bergedorf angebunden. Etwa die Hälfte des Gebietes liegt in fußläufiger Erreichbarkeit der S-Bahn.

    Städtebauliche und bauliche Struktur

    Die Hauptachse der städtebaulichen Struktur des Fördergebietes bildet der Mittlere Landweg. Dort ist eine vorwiegend eingeschossige Einzel- und Doppelhausbebauung östlich und westlich des Mittleren Landweges aneinandergereiht. Die städtebauliche Struktur ist bis zum ehemaligen Bahndamm durch eine aufgelockerte, inselartige Bebauung, die immer wieder durch den Landschaftsraum unterbrochen wird, gekennzeichnet. Zusammenhängender ist die Struktur mit der Siedlung am südlichen Mittleren Landweg im Südwesten. Dort ist die Bebauung durch eine eingeschossige Doppelhausbebauung auf schmalen Parzellen geprägt. Teilweise sind die Gebäude noch in

     ihrer ursprünglichen Form der anfänglichen Siedlerhäuser mit geringer Wohnfläche erhalten. Das fertiggestellte Wohngebiet für geflüchtete Menschen mit Bleibeperspektive in Form von Geschosswohnungsbau hat die bisherige städtebauliche Struktur verändert. Die Geschossigkeit, die Gebäudehöhe und die hohe bauliche Verdichtung gehen über den bisherigen Bebauungsmaßstab weit hinaus. Durch die umgebenden Bahndämme sowie die westlich angrenzende Kleingartenanlage weist das Wohngebiet eine Insellage auf.

     

    Infrastruktur

    Ökonomisch: Für die Nahversorgung existiert lediglich südlich des S-Bahnhaltepunktes ein kleiner Kiosk, der nur ein begrenztes Angebot an Produkten anbieten kann. Bisher fährt ein Gemüsehändler das Gebiet an. Eine Erweiterung der mobilen Lieferungen ist angedacht. Das nächstgelegene Nahversorgungszentrum findet sich eine S-Bahn-Station weiter am Fleetplatz in Neuallermöhe. Hier finden sich u.a. ein Lebensmittel- und ein Drogeriemarkt,

     ein Discounter ein Bäcker sowie ein Gemüse- und Obsthändler. Zudem gibt es weitere Angebote, die über den täglichen Bedarf hinausgehen. Das Bergedorfer Zentrum ist drei S-Bahnstationen entfernt.

     Soziokulturell: Das „Kuller“, dient mit einer Größe von 500 qm als Treffpunkt für die Freiwillige Feuerwehr und ortsansässige Vereine. Die Räumlichkeiten können auch für Feiern gemietet werden. Östlich und westlich des Mittleren Landwegs befinden sich mehrere Kleingartenvereine und weitere Initiativen, die sich um den Erhalt der Natur und des dörflichen Charakters kümmern. Andere Kulturangebote befinden sich darüber hinaus in den anliegenden Stadtteilen; am nächsten zu erreichen ist z. B. das Angebot des „KulturA“ in Neuallermöhe.

     Für ein sportliches Angebot sorgen die Naturrasenflächen und der Grandplatz der Sportanlage Mittlerer Landweg 40 vom „Eisenbahner Turn- und Sportverein (ETSV) Hamburg von 1924 e.V.“ Die TSG bespielt den Baseballplatz. Der „ETSV“ und die TSG übernehmen eine wichtige Aufgabe bei der Betreuung und Integration der neuzugezogenen Jugendlichen.

     Gebietsbezogene Leitziele auf Grundlage der Problem- und Potential Analyse

     Die neue Wohnsiedlung am Mittleren Landweg ist als sozial stabiles Quartier in den umgebenden Stadtraum und die Nachbarschaft integriert.

     Der Mittlere Landweg ist ein attraktiver Wohnstandort im Grünen für Angehörige verschiedener Einkommensgruppen und unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft mit hohem Freizeitwert und Landschaftsbezug.

    Das Quartier am Mittleren Landweg entwickelt sich zu einem integrierten Stadtteil mit eigener Identität

     

    Handlungsfelder und Schwerpunkte

    • Wohnumfeld und öffentlicher Raum
    • Lokale Ökonomie; Beschäftigung, Qualifizierung, Arbeitsmarkt und Ausbildung
    • Umwelt und Verkehr
    • Soziales/Seniorenarbeit/Inklusion/Gleichstellung von Menschen
    • mit Behinderungen
    • Familienförderung
    • Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
    • Kultur im Stadtteil
    • Sport und Freizeit
    • Sicherheit/ Kriminal- und Gewaltprävention
    • Image
    • Beteiligung, Aktivierung, Lokale Partnerschaften und Vernetzung.

    Ressourcen, Potenziale, Belastungsfaktoren, Vernetzung

    Wertvolle Ressourcen am Osdorfer Born / Lurup sind die Vielfalt an sozialen Einrichtungen und die breitgefächerte Gremienlandschaft. Insbesondere die Borner Runde als zentrales Bürgerbeteiligungsgremium ist ein elementarer Akteur im Gebietsentwicklungsprozess. Die Stadtteilkonferenz (Stako) als Plattform für Institutionen ist ein weiterer notwendiger Motor für eine positive Entwicklung des Fördergebiets. Engagierte Wohnungsunternehmen und ein aktiver Eigentümer incl. Centermanagement des Born Centers sind ebenfalls tragende Kräfte im Gebiet. Grundsätzlich besteht eine hohe Bereitschaft, sich für den Stadtteil einzusetzen, was sich u. a. in der Vielzahl an Veranstaltungen und Angeboten widerspeigelt.

     Potenziale des Gebietes sind die hohe Durchgrünung und die Nähe zur Feldmark und angrenzenden Landschaftsräumen als wohnortnahe Naherholungsqualität. Chancen liegen in der Aktivierung der Mitwirkungsbereitschaft junger Bewohner und Menschen mit Migrationsbiografien sowie der stärkeren Einbeziehung einer Vielzahl an Migranten-Communities.

     Belastungsfaktoren auf sozialer Ebene sind: Hohe Arbeitslosenquote und damit verbunden ein hohes Armutsrisiko, Zunahme von Altersarmut (v.a. bei älterwerdenden Menschen mit Migrationshintergrund), Entwicklungsdefizit und gesundheitliche Probleme bei Kindern (v.a. der Ernährungszustand), mangelnde Berufs- und Zukunftsperspektiven beim Jungerwachsenen.

     Der Vernetzungsgrad zwischen den Akteuren ist vergleichsweise hoch, jedoch werden ein noch besserer Informationsaustausch und stärkere Kooperationen zwischen den einzelnen Gremien und zwischen den sehr zahlreichen Einrichtungen angestrebt.

    Kontakt

    Martina Stahl und Patrick Giese
    Gebietsentwicklung
    Stadtteilbüro Mittlerer Landweg / Am Gleisdreieck
    Am Gleisdreieck 23

    E-Mail: mila@lawaetz.de 
    040 43 29 33 10
    www.mittlerer-landweg.de 

    Sprechzeiten vor Ort
    mittwochs 14–16 Uhr
    donnerstags 16–18 Uhr
    freitags 11–13 Uhr

    Website: www.mittlerer-landweg.de 
    Instagram: https://www.instagram.com/stadtteilbuero_mila/