Ein Rückblick auf das Stiftungsfest 2024
Rund 200 Gäst:innen folgten am 12. September 2024 der Einladung zum Stiftungsfest der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung. Das Thema des Tages: „Demokratie, Toleranz und Solidarität in unserer Stadtgesellschaft“.
Nach der Begrüßung durch die drei Vorstandsmitglieder Gundula Zierott, Jörg Lindner und Peer Gillner folgte ein Grußwort der Hamburgischen Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer. Sie drängte in ihrer Rede darauf, unabhängig von der Teilnahme an den großen Demonstrationen gegen rechts, vor allem auch in persönlichen Begegnungen und in kleineren Kreisen das Thema Rassismus aktiv zu adressieren und sich gegen Rassismus außerhalb der eigenen „Echobubble“ zu engagieren.
Der Senatorin folgte Prof. Dr. Karim Fereidooni von der Ruhr-Universität Bochum mit einem Vortrag zu Rassismuskritik. Nach einem Einblick in die Entstehung des Begriffs der „Rasse“ und der damit verknüpften Erläuterung, welche Formen von Rassismus es gibt, führte der Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung durch diverse Studienergebnisse. Diese brachten den Zuhörer:innen näher, welche Auswirkungen Rassismus ganz konkret für die von Rassismus betroffenen Menschen sowie die Gesellschaft insgesamt hat.
Zudem ermutigte er die Anwesenden, sich deutlichen Fragen zu stellen. Hierzu gehörten u.a. die Fragen „Was passiert in meinem Arbeitskontext rassismusrelevantes?“, „Was muss ich machen, damit Rassismus ein Stück weit weniger vorkommt?“ und die Aufforderung darüber zu reflektieren, welche Wirkung bestimmte Aussagen, Verhaltensweisen und Routinen im eigenen Arbeitskontext entfalten. Weiterhin gab Professor Fereidooni konkrete Handlungsempfehlungen, um Diskriminierung in der eigenen Institution zu bekämpfen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Im Anschluss widmete er sich den Fragen aus dem Publikum und lieferte mit seinem einstündigen Vortrag reichlich Stoff für weiteren Austausch und Diskussion.
An den Vortrag anschließend berichteten die drei Vorstandsmitglieder – unter der Moderation von Karin Robben – über konkrete Projekte, Initiativen und Zielsetzungen der Stiftung, die Demokratie, Toleranz und Solidarität in der Stadtgesellschaft aktiv stärken. Genannt wurden hier neben dem Engagement in den lokalen Partnerschaften für Demokratie, dem Netzwerk „Hamburg vernetzt gegen Rechts“ und dem Projekt „Jugend aktiv Plus“ auch das genossenschaftliche Bauvorhaben am Mesterkamp in Hamburg-Barmbek, welches solidarisch zwei Wohnungen für vordringlich Wohnungssuchende berücksichtigt.
Das Fest endete mit einem eher informellen Teil, der einerseits die Gelegenheit bot, sich noch intensiver über die drei Arbeitsbereiche der Stiftung und ihre Projekte zu informieren sowie in spätsommerlicher Atmosphäre bei leckerem Catering gute Gespräche zu führen.